31. Januar 2022

Horst Evers: Wer alles weiß, hat keine Ahnung

Amüsant und abstrus – ein echter Evers.

Horst Evers letzte Anekdotensammlung hatte mir nicht ganz so gut gefallen wie ihre Vorgänger, doch sein neuestes Werk wollte ich als Fan trotzdem lesen. Und wurde nicht enttäuscht: „Wer alles weiß, hat keine Ahnung“ kommt wieder mehr an die ersten Bücher des Autors ran. Wie so oft erzählt Evers skurrile Alltagsgeschichten, die trotz ihrer Abstrusität irgendwie immer noch vorstellbar sind und mich dauerschmunzeln ließen. Sie spielen in Berlin, seiner norddeutschen Heimat Diepholz oder irgendwo unterwegs. Sie handeln von der Familie, Freunden und Zufallsbekanntschaften und sie haben meist eine überraschende Pointe. Evers ist einfach ein Lesevergnügen.


Als liebgewonnenes wiederkehrendes Element hält diesmal ein Baugerüst her. Sehr gut gefallen hat mir auch die in loser Reihenfolge erzählte Serie „Mein Leben in dreizehn Berufen“, wobei mir die einen Abend währende Kochkarriere des Autors als „linke Hand Gottes“ besonders in Erinnerung geblieben ist.

„Wer alles weiß, hat keine Ahnung“ wurde im Frühjahr 2021 veröffentlicht und so erstaunt es nicht, dass auch Corona Erwähnung findet – allerdings nicht immer wieder, sondern gesammelt auf 20 Seiten, die den schönen Titel „Hundert Tage im Quark – als die Welt coronastill stand“ tragen. Den Rückblick auf die ersten Pandemie-Monate hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber vielleicht hätte ohne dieses Zeitzeugnis auch etwas gefehlt. In jedem Fall kann ich Evers für amüsante Alltagsfluchten mal wieder empfehlen!

Verlag: Rowohlt Berlin
Seitenzahl: 240
Erscheinungsdatum: 26. Januar 2021
ISBN: 978-3737100991
Preis: 20,00 € (E-Book: 14,99 €)

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