12. März 2018

Nicolas Barreau: Das Lächeln der Frauen

Manche Romane stehen etwas länger in meinem Regal, bevor sie gelesen werden - dieses Buch besaß ich mindestens zwei Jahre und 10 Monate, bevor ich es zur Hand nahm. Ich bekam es 2015 zum Geburtstag geschenkt - oder war es sogar schon 2013? Lustigerweise erhielt ich zum gleichen Geburtstag direkt noch ein weiteres Buch des Autors. Die Cover ähnelten sich so sehr, dass ich im ersten Moment befürchtete, ein Buch doppelt bekommen zu haben. Beide Romane klangen nett, trotzdem verschwanden sie erstmal ungelesen im Regal. Man muss ja auch immer in der richtigen Stimmung für ein Buch sein. Dieses hier fiel mir wieder in die Hand, als ich letzte Woche etwas kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch suchte.


Laut Cover fand Christine Westermann „Das Lächeln der Frauen“ „unglaublich komisch, verführerisch, witzig und romantisch!“ Das versprach viel – ein bisschen zu viel. Obwohl mir der Roman alles in allem gut gefallen hat, konnte er die aufgrund dieser schriftlichen Lobeshymne bei mir geweckten Erwartungen nicht ganz erfüllen. Ich denke immer noch darüber nach, wie ich das Buch in einem Wort beschreiben würde – vermutlich wäre das „süß“. „Das Lächeln der Frauen“ ist ein süßer Roman. Die Hauptfigur Aurélie Bredin, Restaurantbesitzerin mit Liebeskummer, ist süß. Sie lebt in einem adretten kleinen Appartement, führt ein hinreißend niedliches Restaurant und irgendwie ist mir das alles schon zu perfekt gewesen. Keine Brüche, nirgends. Das Ganze liest sich dadurch fast märchenhaft. Ich bevorzuge normalerweise etwas mehr Realität, aber nachdem ich mich auf die süße Perfektion eingelassen hatte, gefiel mir der Roman ganz gut. Wie auch Aurélie Bredin am gleichnamigen Buch-im-Buch „Das Lächeln der Frauen“ Gefallen findet. Durch einen Zufall gelangt die Nichtleserin an diesen Roman und erkennt während der Lektüre sowohl sich als auch ihr Restaurant wieder – Zufall ausgeschlossen. Sie beschließt, den englischen Autor des Buches, Robert Miller, kennenzulernen. Ihrem Glück entgegen scheint nur der Verlagslektor André Chabanais zu stehen, der dem ersten Eindruck nach nicht sehr entgegenkommend wirkt.

Hier und da ist „Das Lächeln der Frauen“ doch ein wenig sehr vorhersehbar, aber das tut dem Lesevergnügen keinen großen Abbruch. Wer französisches Flair mag, sich an Irrungen und Wirrungen nicht stört und gerne Liebesromane liest, bei denen sich auch mal schmunzeln lässt, der ist mit diesem modernen und süßen Märchen bestens bedient. Es hat mich nicht nachhaltig beeindruckt, war aber eine schöne Zwischendurch-Lektüre - genau wie gewünscht.

Verlag: Piper
Seitenzahl: 336
Erscheinungsdatum: 1. April 2012
ISBN: 978-3492272858
Preis: 9,99 € (E-Book: 9,99 €)

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